Echter Szene-Veteran: Shadow of Darkness

Veteran: Dominik aka „Domi“ – Der Schöpfer aus Herzebrock

Wenn man in der Szene von Durchhaltevermögen, Detailversessenheit und purem Herzblut spricht, fällt irgendwann unweigerlich der Name Dominik, besser bekannt als ShiningOfDarkness. Seit 2014 aktiv, aber mit Wurzeln, die viel tiefer reichen. Denn was als Kindheitstraum begann – ein eigenes Unikat zu erschaffen – wurde bei ihm Realität, kompromisslos und konsequent.

Wohnhaft in Herzebrock-Clarholz im Kreis Gütersloh, lebt Domi seinen ganz eigenen Stil. Und das nicht nur auf Events, sondern vor allem in der Garage. Dort, wo aus einer unscheinbaren Rentnerlimo ein rollendes Gesamtkunstwerk wurde: Ein VW Bora Highline, Baujahr 1998, wie man ihn so kein zweites Mal auf dem Asphalt findet.

Gekauft 2012, in Highline-Ausführung mit V5-Motor – serienmäßig, brav, fast schon langweilig. Doch Dominik sah mehr. Ab da begann ein Umbau-Marathon über ein ganzes Jahrzehnt hinweg, mit Phasen des Zweifelns, Zähneknirschens – und jeder Menge Stolz. Stoßstangen, Airride, Soundsystem, Airbrush, Felgen, Interieur, Technik, Elektrik – kaum ein Bauteil blieb unangetastet.

Highlights? Viel zu viele, um sie alle aufzuzählen. Aber die Airbrush-Lackierung mit Sensenmann und Totenköpfen, der komplett überarbeitete Innenraum mit RECARO-Sitzen in Nappaleder, das Hardline-Luftfahrwerk mit Achsumbau sowie drei (!) verschiedene Kofferraumausbauten gehören definitiv dazu. Und natürlich der Motorumbau auf den V6 24V AQP, samt 6-Gang-Getriebe – weil der V5 einfach durstig und schwach war.

Was viele nicht sehen: Hinter all dem steht ein Mann, der nicht nur Visionen hat, sondern sie auch eigenhändig umsetzt. Dominik ist Handwerker, kein Poser. Viele der Umbauten, sogar die Elektronik, hat er selbst realisiert. Besonders anspruchsvoll war es, die 19- und 20-Zöller schleiffrei auf 0 bar zu bekommen – inklusive Achsumbau, PU-Lager und Karosseriearbeiten. Auch der Kofferraumausbau war mehr als nur Show: Er musste praktisch, zugänglich und durchdacht sein – eben so, wie es nur jemand hinbekommt, der selbst mit Herz und Verstand schraubt. Rückschläge? Klar. Vom leckenden Hardline-System bis hin zur ewigen Fehlersuche beim Motorlauf im Leerlauf – die Lösung lag am Ende am Gaspedal. Zufall? Vielleicht. Hartnäckigkeit? Garantiert.

Sein Bora ist nicht nur ein Showpiece, sondern gelebte Szene-Geschichte. Dominik investierte nicht nur geschätzt 30–35.000 Euro, sondern vor allem Zeit, Nerven und Liebe. „Tuning bedeutet für mich Szene, Zusammenhalt, Leute kennenlernen, gemeinsame Interessen“, sagt er. Und genau so lebt er’s auch – nicht laut, sondern authentisch. Er nimmt regelmäßig an Events teil – spontan, aber mit Vorliebe für Meetings wie TuningManiacs, DailyDriven oder East Impact. Und das bleibt nicht unbemerkt: Titelbild in der VW Scene, Poster, 6-seitiger Bericht, dazu unzählige Pokale – von „Best of Lack“ bis „Best of Hifi“. Seine drei Vitrinen voller Trophäen sprechen Bände.

Ob er sich selbst schon als Veteran sieht? „Ich weiß nicht … aber ich habe schon einiges erlebt.“ – typisch bescheiden. Und genau deshalb passt Dominik perfekt in diese Rubrik. Nicht wegen Lautstärke oder Likes, sondern wegen Leidenschaft, Beständigkeit und Substanz. Wer ihn fragt, bekommt keine Phrasen, sondern Klartext: „Einfach dein Ding durchziehen!“

Ob das Auto so bleibt? Wer Dominik kennt, weiß: Da geht noch was. Der Wille ist immer da – trotz Nachwuchs und Alltagsstress. Vielleicht wartet ja schon bald ein zweiter Bora in den Startlöchern für ein Daily-Projekt. Bis dahin bleibt der aktuelle: Ein rollendes Manifest für Individualität, Geduld und Schrauberstolz.

Dominik ist einer, der’s ernst meint. Kein Trendjäger. Kein Blender. Sondern ein Veteran – auch wenn er’s selbst (noch) nicht so nennen will. Doch jeder, der drei Vitrinen Pokale mit aufrichtiger Bescheidenheit besitzt, ist mehr Szene als viele, die laut schreien. Dominik ist einer derjenigen, die die Szene tragen – nicht wegen Likes, sondern weil sie sie lieben.